Alcest - Éclosion |
Ne les laisse pas me voler mon âme // Ne les laisse pas la ternir
(Do not let them rob me of my soul // Do not let them tarnish it)
cause i've been fast asleep, standing still in a stampede. i'm breaking my back, but i'm still sinking like a stone
Alcest - Éclosion |
Ne les laisse pas me voler mon âme // Ne les laisse pas la ternir
(Do not let them rob me of my soul // Do not let them tarnish it)
Take my breath away, I'm okay
Good to know that you're still fading
You failed to see the strenght in me
But now you're finding out
The Plot In You - Paid In Full
"Da ist noch eine Sache. Ich meine, ich könnte Ihnen einfach diesen Bericht geben und hoffen, dass Sie das, was Sie darin lesen werden, einfach hinnehmen ohne Fragen dazu zu stellen. Im Grunde ist das ein Thema, das ich am Liebsten vergraben und nie wieder ans Tageslicht kommen lassen möchte. Ich hätte also jeden Satz, in dem das Wort "Trauma" fällt schwärzen können, aber ich bin es so Leid, davor wegzulaufen. [Pause.] Als ich einen Therapieplatz gesucht habe letztes Jahr, habe ich bei einer Therapeutin angerufen, die wissen wollte, ob es um Trauma ginge, und die hielt sich für das Thema dann nicht qualifiziert genug. Und Sie... [und an dieser Stelle versagt mir fast die Stimme] können mir jetzt nicht auch erzählen, dass Sie sich dafür nicht qualifiziert genug halten... Sie können mich jetzt nicht weg schicken..." Denn ich fange gerade an, Ihnen zu vertrauen liegt mir noch auf der Zunge. Aber diese Worte schlucke ich runter. Irelia sieht mich an und meint bloß: "Frau Daring, ich bin für alles qualifiziert."
Das ist... gesundes Selbstbewusstsein, oder... sowas in der Richtung? Und ich bin erleichtert, denn: für die meisten anderen Therapeuten war ich auch schon ohne die Trauma-Andeutungen zu viel. "Eine Herausforderung." "Nichts für Anfänger." "Schwierig."
(Andererseits bin ich jetzt NICHTS im Vergleich zu Vergangenheits-Ria, die 16 Jahre alt und außer Kontrolle war, und zu dem Zeitpunkt hatte ich einen Therapeuten, für den ich keine Überforderung gewesen bin. Also vielleicht liegt es doch nicht ausschließlich an mir? Nur so ein Gedanke.) Irelia hat jetzt tatsächlich eine Vorstellung von all den Dingen, die ich so im Gepäck habe. [Und die lässt mich nicht hängen?!] Ich meine, ich hab ihr heute sogar die Kleiderschrank-Geschichte erzählt, so als würde das aus mir keinen verfluchten Freak
machen - sie wollte dann wissen, ob das in meiner Kindheit auch schon so gewesen sei...
Und ich war so, äh, Kindheit? Ach, dieses große schwarze Loch, das die ersten Jahre meines Lebens darstellt? Ja als wenn ich mich d a r a n erinnern könnte?! Ich kann mich gerade so daran erinnern, was morgen bevorsteht, und dazu muss ich... einigermaßen klar im Kopf sein, also werde ich diesen Post jetzt beenden, hier aufräumen, dann ein Buch lesen und versuchen, mir nicht zu viele Gedanken zu machen - als wenn das jemals funktioniert hätte. Großartig.
Die Essstörung lauert im Hintergrund, gleich einem Assassinen. Lautlos, schleichend, mir-auf-Schritt-und-Tritt-folgend. Sie duckt sich und macht sich zum Sprung bereit, sobald ich Nachlässigkeit zeige. Der Gegensatz: Bilder aus der Vergangenheit. Diese warten nicht erst auf den passenden Moment, sondern überfallen mich aus dem Nichts. Ich kann den Erinnerungen nicht entkommen - nicht alle sind schlecht, aber: Da. Ist. Zu. Viel. In meinem Kopf.
- Omnos, Sekiro. Dawn. Fynneck; dabei ist das so nie passiert. Mehr Sekiro.
- Kaiser & das Gefühl auf Wolken zu laufen.
- Kaiser & das Gefühl ganz allein auf einem Ozean zu treiben.
- Mittwochnachmittage. Aber ich finde nicht an mein Ziel; bin noch immer alleine. In einer Stadt, die mich zu verschlingen droht. Ich träume uns: an einen See in der Sommersonne, an einen Strand in Griechenland, in eine schneebedeckte Weite und auf ein Kreuzfahrtschiff; aber wenn sie mich in der Nacht nicht verlässt, muss ich gehen im Morgengrauen.
- Wieder Fynneck. Ich lasse ihn auf einem Friedhof zurück, zwischen fremden Gräbern und getrieben von Panik. In die aufsteigende Verzweiflung mischt sich Scham.
In the sediments of light
In the comfort of a knife
You hold your breath
And pray to God it won't take long
Kamelot - The Pendulous Fall
Es ist an der Zeit. An der Zeit, die Türen zu schließen. Die Türen zu schließen und sich auf den Weg zu machen. Ich. Aber. Bin zur Salzsäule erstarrt. Neben dem Bett; unfähig zur Bewegung. Alles, was ich tue ist: hinsehen. Ich muss hinsehen, auch wenn es so so so so falsch ist. Ich sollte gehen, aber vielleicht sind wir beide schon längst nicht mehr wirklich hier. Ich weiß, dass sie es nicht ist. Sie ist an einem Ort, an dem ihr nichts geschehen kann; an dem der Schmerz gewollt ist: Licht fällt durch die Fenster. Und Blut auf die Treppenstufen. Ich muss j e t z t gehen, denn wenn die Erinnerung schwindet, wird auch mein Körper beginnen, sich aufzulösen. Aber gehen bedeutet, sie alleine zu lassen mit ihm - bitte, lass es mich verhindern, nur ein einziges Mal - als würde das in meiner Macht liegen. Also wende ich mich endlich ab, schließe die Türen, und erst am Bahnsteig wird mir bewusst: wohin soll ich denn gehen? Da ist nur das zweite Nicht-Zuhause; was Freiheit werden sollte, ist nun nicht mehr als die klaustrophobisch-luftleere Enge meines Kleiderschranks. Nicht mehr als die Kälte der Fliesen; wozu tanzen, wenn selbst die leise Melodie, die der Selbsthass spielt, übertönt wird vom Rauschen in meinen Ohren? Und dann falle ich, denn Arroganz ist der Untergang der Seiltänzerin. Wir beide fallen; ich durch Raum und Zeit, sie vor mir auf die Knie. Und ich verzeihe ihr, als ich erkenne, dass ihre einzige Verfehlung war, zu glauben, als sie dachte. Gemeinsam stehen wir auf - endlich Licht, mehr Licht - und auch wenn es draußen dunkel ist, ist es hell im Inneren. Mir gelingt es, die letzten Dissonanzen aufzudecken - in dieser Realität existiert ein Zuhause. In mir.