Dienstag, 30. November 2021

half the world (is keeping me apart)

Watch the moment as it fades
And tell yourself it ain't like dying
Have you got something for the taste?
Because the chemicals are kicking in
So bring the morning if it comes
For I have given up on timing
And you know I couldn't say it
But I was hoping I would drown

(...)

As we fade
Never knowing if we'll dream about it
And as we fall
Hoping we had said enough to begin
We are the same
All alone we'll face our doubts in the end
But keep your hands upon the wheel

Darling I'm afraid
Be yourself when you're full of doubt
Hold on to the reins
Be yourself and when it's falling down
Listen to the rain
Be yourself when you're calling out
Know that we're the same
So keep your hands upon the wheel

Arcane Roots - Half The World

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I'll keep my hands upon the wheel.

Freitag, 26. November 2021

Kapitel 23: "Nein."

"Hast du noch eine Frage?"

Können... Können wir das öfter machen? Also, so jeden Tag jede Woche? Haben sich die Wogen jetzt schon etwas geglättet? In welchen Situationen denkst Du an mich? Fällt Dir vielleicht nun (...) ein? Würdest Du mir davon erzählen? Bist Du eigentlich stolz auf mich, bei all den Dingen, die ich dieses Jahr erreicht habe? Hast Du immer noch Angst um mich? Was kann ich tun, um Dir diese Angst zu nehmen? Können wir das vielleicht öfter machen? Hast Du d a s gerade ernst gemeint? Weißt Du, wie schön ich es finde, Deine Stimme zu hören? Warum liebst Du mich nicht? Was muss ich denn tun, damit Du...? Warum konntest Du damals nicht anders? Was ist der Grund gewesen? Bleibt das jetzt so? Wünschst Du Dir nicht manchmal auch, dass wir die gleichen Möglichkeiten hätten? Würde das nicht helfen? Musst Du Dich sehr zurückhalten? Was hindert Dich denn daran? Wenn wir uns treffen das nächste Mal, darf ich Dich dann wieder...? Darf ich Dich wiedersehen? Und wie lange geht das noch so weiter? Wie? Lange? Noch?

"Nein."

Montag, 22. November 2021

and i just need you to know: i tried letting go but nothing would let me

Unter den kleidermachenden Leuten gab es bestimmte Sätze, die immer wieder gefallen sind.
Es verging zum Beispiel kein Tag, ohne dass sich jemand fragte "Ist das Blau oder Schwarz?" (Was da hilft: nebeneinander halten. Oder auf den Farbcode schauen. Es ist Schwarz, wenn nur Nullen darauf stehen.) Anyway - neues Umfeld, neue Sätze, die immer wieder fallen. Aktuell bin ich umgeben von "Einmal ist noch kein [pathologischer] Prozess" - ich notiere mir dann zwar, welche Auffälligkeit besteht, lege die dann aber unter "Einzelabweichung" ab. Lies: nicht therapiebedürftig. Und genauso wie meine Patient:innen analysiere ich gerade mein eigenes Verhalten. Den Samstag habe ich beispielsweise komplett gegen die Wand gefahren. (Wozu, bitte, soll ich denn aufstehen? Und: Flüssigkeitszufuhr nicht in Form von Wasser, sondern Bier? Bin dabei. Und: Äh, Essen? Was ist diese?) Da muss ich dann doch etwas genauer hinschauen. Bleibt es bei diesem einen Mal? Finde ich am nächsten Tag in die Spur zurück? Oder falle ich gerade in das berühmt-berüchtigte Schwarze Loch der Depressionen? Im Winter bin ich da immer besonders hinterher, weil... Ist eben Winter. (2014 habe ich den dritten Winter innerhalb von fünf Jahren in der Klinik verbracht. Seitdem zwar nicht mehr - aber die Angst besteht weiterhin. Deswegen werden die Medikamente auch erst im Frühjahr abgesetzt.)
Naja. Samstag wurde dann nichts Produktives geleistet, dafür lief The Plot In You in einer Endlosschleife. Früher war das immer Musik, die ich gut hören konnte, weil sie mich nicht an Cheza erinnert hat. Aber das neue Album... hmpf.

Cause you were whole without me
As I was self destructing
And I just need you to know
I tried letting go but nothing would let me

So here it goes, I'll tell the whole world
It's been me, it's been me
I'm the sick one it shows
The Plot In You - Whole Without Me


Ich fühle das... gerade ein bisschen zu sehr. It's been me / I'm the sick one it shows. Zu. Sehr. Dabei muss ich das dringendst hinterfragen. Krank? Echt jetzt, Ria? Sind die auch alle krank??? Klares Nein. Das ist nicht die richtige Bezeichnung. Troubled würde sehr gut passen. "Mit Problemen belastet" - völlig unverschuldet. Dann: Hilfssysteme, die eine Lösung anbieten sollten und einfach Teil des f*cking Problems sind/werden. [Den Satz, der eigentlich folgen sollte, kann ich nicht schreiben. Weil ich dann anfange, mich aufzuregen. Und wenn ich jetzt anfange, mich aufzuregen, kann ich viel zu lange nicht mehr damit aufhören. Es ist noch nie jemand gestorben, weil. Du willst es echt drauf ankommen lassen?!] Ich hänge mich gefühlsmäßig auf; irgendwo zwischen Wut und... Verachtung?

Gedanklich hänge ich auch fest: es ist Sommer, Cheza steht vor dem Haus, eine Zigarette in der Hand. Mein verräterisches Herz setzt einen Schlag aus. Ich liebe sie so.
Morgen ist dann auch endlich der Tag, an dem ich mir erlaube, sie anzurufen. Das Strick drehen, das ich die letzte(n) Woche(n) sehr intensiv betrieben habe, hat mich endgültig ermüdet. Ich gebe auf. Situation x wird nie eintreten; darauf zu beharren tut bloß weh. Aufgeben tut auch weh. Nie "gewinnen" zu können tut auch weh - und ich weiß, dass ich undankbar bin, aber ich kann im Moment nicht anders. Ich kann nicht anders. Das mit dem Gehenlassen funktioniert natürlich auch nicht, weil ich nicht weiß, wie. I tried letting go. But nothing would let me.

Mittwoch, 17. November 2021

satellites* * [17/11/18]


D a m a l s. "Ich habe deine Mail mehrmals gelesen und freue mich immer noch darüber. Mein Lieblingssatz daraus ist "Ich fühlte mich unglaublich erleichtert und endlich bereit, meine Flügel auszubreiten!" Weil es sich für mich gerade sehr ähnlich anfühlt, nur hätte ich die Worte nicht gefunden, das so auszudrücken. Ich hätte wahrscheinlich gesagt, dass ich mich so fühle, als könnte ich endlich frei atmen. Oder als hätte ich das fehlende Puzzleteil gefunden, und das Bild würde plötzlich einen Sinn ergeben." H e u t e. Ich bin nicht in der Stimmung zu schreiben. Also, nicht über den Jahrestag. Die Wahrheit ist, dass ich nicht weiß, was in den letzten Tagen mit mir passiert. Das Puzzle liegt in seinen Einzelteilen in der Ecke, und nichts passt mehr zueinander; nichts ergibt mehr einen Sinn. Aber ich bin frei. Ich darf nicht vergessen. Darf nicht vergessen wie es sich an(ge)fühlt (hat) oder dass ich mich nicht mehr verstecken m u s s. Darf nicht vergessen, dass es schien als würde ich verlieren, und tatsächlich doch das Gegenteil passiert ist. Darf nicht vergessen, dass es in Ordnung ist, wenn "es" gerade keinen Sinn ergibt. Darf nicht vergessen, dass es auch weh tun darf. Darf nicht vergessen, dass sie da wäre - ich müsste sie nur lassen. Darf nicht vergessen; ich darf nicht vergessen.

I'm sick of concealing
I'm sick of the feeling
I no longer want to hide
Cause I think it could be love
But I can't show you enough
Enter Shikari - satellites* *

Dienstag, 16. November 2021

some days i wish that both my lungs would cave // fall asleep and never wake so that my words could breathe

Nachtrag zum letzten Post: ich bin ein Idiot. Denn - ich zitiere - "Schließlich habe ich schon jetzt Dinge, die ich nie hätte bekommen dürfen" gefolgt von "Ich bin Niemand. Und ich habe Nichts." Ich widerspreche mir selbst; ich kann nicht zeitgleich "Dinge, die ich nie hätte bekommen dürfen" und "Nichts" haben. Davon abgesehen bin ich auch kein Niemand. Daran habe ich mich letzte Woche erst erinnert. Es kam nämlich zu folgender Situation auf der Arbeit:

"Die Katze."
"Mh hm. ... Oh, schau nochmal genau hin. Das ist... eine besondere Katze."
"Was heißt 'besonders'?"

Erstens: an dieser Stelle erstmal Props an mich; es ist eine Glanzleistung Tiger mit "besondere Katze" zu beschreiben. Zweitens: wie erkläre ich jetzt einem Achtjährigen die Bedeutung von "besonders"? (Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, aber am Ende der Stunde hat er das Wort in seinen Sprachgebrauch übernommen und benutzt es bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Aus irgendeinem Grund finde ich das unglaublich erheiternd.) 

Worauf ich eigentlich hinaus will - ich musste an meine "Besonders-Unterhaltung" mit Cheza denken. Während derer sie mir eine Frage stellt, die im Grunde keiner Antwort bedarf, weil wir es beide schon längst wissen... Aber wissen wir das? Weil ich die Worte aus ihrem Mund nie gehört habe. Nicht in dem Wortlaut; ich brauche doch den Wortlaut, ansonsten bin ich aufgeschmissen. So versuche ich, verschiedenste Situationen zu einem Gesamtbild zusammenzubasteln, aber sicher sein kann ich mir nie - und ob sie das, von dem ich glaube, dass sie es sagt, auch so meint, steht auf einem anderen Blatt.

Jedenfalls widerspreche ich mir nicht nur in Blogeinträgen. Auch mein Verhalten widerspricht sich. Das ist unglaublich anstrengend. Ich warte tagelang, will unbedingt x tun, als dann endlich der Zeitpunkt gekommen ist, entscheide ich mich dagegen, und 20 Minuten später ist das eine komplette Katastrophe. Von dem Ausmaße, dass ich meine, mir wehtun zu müssen. Passiert dann aber nicht, weil ich den Deckel wieder rechtzeitig drauf bekomme. In diesen Momenten stelle ich fest: da ist so viel (an Gefühlen) dass ich nicht weiß, wohin damit. Ich weiß nicht, wohin mit m i r oder ob es noch einen Ort gibt für mich und meine Worte.

I guess it's a shame / I'm so damn destructive
And you're so reluctant to mean what you say
The Plot In You - I always wanted to leave

Montag, 15. November 2021

i can feel your soul, i can hear your last laugh // tearing trough my veins while awake at night

Freitag
Mit mehr als einer Stunde Verspätung komme ich in der Heimatstadt an. Sänk ju for trävelling wis Deutsche Bahn. Meine Mutter holt mich vom Bahnhof ab. Nachdem wir uns wochenlang nicht gesehen haben, fällt es mir leichter, mit ihr ein Gespräch zu führen. Ja - wahrscheinlich kann Distanz das Ganze vereinfachen; aber eine Verbesserung unserer Beziehung ist wohl nicht mehr möglich. Dieser - Achtung, Wortwitz - Zug ist abgefahren. (Anders gesagt: Verbesserung wäre wahrscheinlich schon möglich, würde aber Zeit und Mühe kosten. Und ich bin nicht bereit, das zu investieren. Wofür auch? Ich werde eine Mutter immer nur im biologischen, und nie im familiären Sinn haben. Und einen Vater ebenso.) Anyway: ich bin dauermüde seit Donnerstagnachmittag und befürchte, dass ich die nächsten beiden Tage mit Aktivitäten zu vollgepackt habe. (Ich muss/will einkaufen, die Wohnung putzen, im Wald spazieren gehen, in der Stadt ein paar Dinge besorgen, Familie & Kaiser treffen und Brownies backen. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.) Mal sehen, was davon tatsächlich stattfindet.

Samstag
Das Gefühl lässt sich kaum in Worte fassen. Die Wohnung ist kalt, halbleer - und doch der zweitsicherste Ort auf der Welt. Ich bin mir fast sicher, dass ich es nicht bereue von hier weg gezogen zu sein, und zähle trotzdem Gründe auf, aus denen ich nicht zurück möchte. (Keine Spülmaschine; im Sommer ist es zu warm und im Winter zu kalt; keine richtige Heizung; zu hohe Stromkosten; der Herd hat nur die Einstellungen "Ich tue gar nichts" & "Ich verbrenne dein Essen" und wegen der Dachschrägen lässt sich kaum ein vernünftiger Schrank aufstellen.) Ich mache überall sauber, weil ich keine Lust habe, das sonst an Weihnachten erledigen zu müssen. Außerdem kommt Kaiser ja morgen Nachmittag. (Habe ich schon erwähnt, dass ich mich ein bisschen unnormal sehr freue?) Ich freue mich ein bisschen unnormal sehr, weil wir uns nicht so oft sehen. Aber: die Qualität einer Freundschaft (bzw. einer jeden Beziehung) lässt sich nicht in der Anzahl der Treffen in einem Jahr messen. Jetzt muss ich dieses Wissen nur auf die Sache mit Cheza übertragen. Dann wäre ich bestimmt 100% glücklicher. Aber das möchte ich gar nicht. 100% glücklicher sein, meine ich. Es würde mir ja schon reichen, wenn. 

Ursprünglich hatte ich nicht vor, den letzten Satz zu beenden. Weil das wahrscheinlich in einem seitenlangen Rant endet. Aber dann ist mir eingefallen, wie ich es in einem Satz ausdrücken kann: es würde mir ja schon reichen, wenn wir (lies: Cheza und ich) die gleichen Rechte hätten. Und mit "Rechte" meine ich Möglichkeiten. Die gleichen Möglichkeiten; auf gar keinen Fall
m e h r. Schließlich habe ich schon jetzt Dinge, die ich nie hätte bekommen dürfen. Wie kann ich da noch mehr verlangen? Aber ich weiß, dass "gleiche Möglichkeiten" nicht reichen würden. Das ist genauso wie ich nur ein Mal wollte, dass. Und nun - unzählige Male später - ist es natürlich nicht genug. Es reicht einfach nicht. Es wird nie reichen. Ich habe Angst, dass ich mich auch nie glücklich schätzen werde. Aber dazu tut es immer noch zu weh. 

Noch einen Absatz schreiben, während ich abwechselnd auf die Uhr (22:26 Uhr) und die Flasche Vodka (zu etwa noch einem Fünftel gefüllt) starre. Ich sollte ins Bett gehen. Weil ich auch genau weiß, dass ich, wenn noch einen Vodka Lemon trinke, bis Mitternacht wach bin und mich ein weiteres Mal durch die Playlist mit Songs von Iris höre. Es fühlt sich so an, als sei ich gestern zusätzlich zu den 250 Kilometern auch ein Jahr in die Vergangenheit gereist. Ich warte noch auf die Panikattacke, weil schließlich bald Dezember ist. Aber die Panik bleibt aus. Ja, meine Gefühlslage ist der aus dem letzten Jahr sehr ähnlich, aber in den letzten Monaten hat sich genug verändert - Fortschritte; ich muss schließlich Fortschritte vorweisen, sonst reißen die* mir den Kopf ab. (Fortschritte. Also Schritte, die mich f o r t führen, an einen anderen Ort. Hätte ich wohl auch fortschreiten können, wäre ich in dieser Stadt geblieben?) Denn die räumliche Distanz ist tatsächlich sehr wohltuend. Es ist die Stille, die problematisch für mich ist. Aber das ist sie an jedem Ort. 

I can feel your soul / I can hear your last laugh
Tearing through my veins while awake at night
I can feel your soul / I can hear your last laugh
Echoing inside while I'm bathed in my cruel silence

Sonntag
Ich könnte ja etwas tun gegen die Stille. Aber ich halte mich davon ab; frage mich, wie lange es dauern würde, bis. Ob dieser Punkt überhaupt jemals eintreten würde. Mir ist bewusst, dass ich ihr da keinen Strick draus drehen sollte, weil sie es sich ja auch nicht ausgesucht hat... Aber ich kann nicht anders. Ich kann nicht anders, weil - auch wenn sie es sich nicht ausgesucht hat - sie die Umstände zumindest akzeptiert.

Stunden später sitze ich im Zug zurück in die nicht mehr ganz so neue Stadt. Meine Stimmung lässt sich nicht beschreiben. Das Wochenende war zwar gut (Kaiser wurde beim Spazierengehen und Brownies backen einfach eingespannt) aber das Gefühl kommt nicht an. Weil ich innerlich mit Strick drehen beschäftigt bin. Es ist frustrierend und kostet zu viel Energie - wie sollte es auch jemals andere Umstände geben können? Wie habe ich glauben können Jemand zu sein oder Etwas zu haben? Ich bin Niemand. Und ich habe Nichts. Nichts außer Erinnerungen an letzte Male, und einer Ahnung, die über mir schwebt.

So what do you say
Did I ever have you anyway
I so want to stay
All my separate lives
Only one is the way
Iris - Cruel Silence

Sonntag, 7. November 2021

v i e l l e i c h t

vielleicht sind es die ahornbäume, die jeden meiner schritte gezählt haben, und nun wirken, als wüssten sie, dass ich, den leinpfad entlang laufend, eigentlich ein anderes ziel habe

vielleicht ist es die dunkelheit, die mich umhüllt; eine dunkelheit, die meine tränen und auch meine wünsche verbirgt

vielleicht ist es der garten voll sterbender blumen, in den ich mich mit meinen blicken
flüchte - denn ich kann mich ihr nicht zuwenden; kann nicht ertragen, dass sie nicht länger weiß, wie sie mich anschauen soll

vielleicht ist es der regen; dieses wetter ist längst zu etwas geworden, über das wir nur noch scherzhaft lachen, aber die wahrheit ist: kein regen, kein unwetter dieser welt könnte mich jemals davon abhalten, sie zu sehen

vielleicht ist es die kälte, die in jedem winkel des hauses lauert, und sich doch nie an sie heran wagt, stattdessen umgibt sie mich - oder kommt aus mir 

vielleicht sind es die träume. vielleicht ist es die musik. vielleicht werde ich auch nie erfahren, warum sie mir im herbst mehr fehlt als zu allen anderen (jahres)zeiten

Samstag, 6. November 2021

she said "let me love you in my own way" // i said "i've never hurt like this before... my ghost is yours"

She said "Let me love you in my own way"
She said "I've always loved you but I can't stay"
She said "Let me love you in my own way"
She said "You look lovely on the floor"
DREAMCAR - After I Confessed

"Es wird auch wieder einfacher" versuche ich mir zu sagen; versuche mir zu sagen, dass ich doch vor einer kleinen Weile erst festgestellt habe, dass es einfacher ist an den Tagen, an denen ich weiß, dass ich k ö n n t e. Weil es dann meine Entscheidung ist - das Schlimmste, all die Jahre lang, war immer immer immer das Gefühl der Ohnmacht, und das Wissen, dass kein Wutanfall der Welt, kein Hungern und kein Sterben dazu in der Lage ist, die Situation zu beeinflussen.
Das Gefühl hat sich nicht verändert, es ist noch immer so unfair, dass ich am Liebsten schreien möchte. Ich tue es nicht. Und hasse mich dafür. In was habe ich mich da verwandelt; bin ich etwa dazu übergegangen, einfach mitzuspielen?! Wann bin ich dazu übergegangen, einfach mitzuspielen? Wann habe ich den Widerstand hinter mir gelassen? Dann wird mir klar, dass die Zeiten sich geändert haben; es braucht Worte für diese Art von Widerstand. Das bloße Sein ist nicht mehr ausreichend. Ich wünschte wir könnten einfach s e i n hallt wie ein Echo durch meinen Kopf - ich meine, wir s i n d auch: wir sind denen* ein Dorn im Auge. Was wir nicht sind ist: zusammen. Das werden wir auch niemals sein. Und - anders als noch vor ein paar Monaten behauptet - fällt es ins Gewicht. Nebst anderen Dingen; für sich alleine genommen Kleinigkeiten, aber zusammen genug Tropfen, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. 

💧 You look lovely on the floor. You look lovely. "Lovely." 💧 Vier Jahre nach "Lovely" habe ich längst aufgehört darüber zu sprechen. Wie könnte ich denn auch? Wenn schon das nicht in Ordnung war? 💧 Beautiful. 💧 Captivating. 💧 "Ich liebe dich nicht mehr." 💧 Ein (Fieber)Traum von Sternschnuppen. Sie zeichnet eine Sternschnuppe auf die Weihnachtskarte. 💧 Da steht ihr Name. Auf "meiner" Teetasse. Unter dem Henkel. Fast unbemerkt. 💧 Es ist ein Leuchtturm; es war noch nie so klar. Ein Leuchtturm, der nicht existiert, aber das Gefühl... Das Gefühl habe ich gefunden. Sicherheit. 💧 She said, she said... 💧 "Wenn es stimmt, dass wir nicht nur Tropfen sind, sondern auch Ozean..." 💧 Wo bist du? Wenn ich doch "nie wirklich alleine" bin? Warum bist du dann jetzt nicht hier? Wo? Bist? Du? 💧 Ich halte mich zurück; ich verstehe nicht, warum ich mich noch länger zurückhalte. "Du willst doch gar nichts fragen" meint die Stimme, die versucht mir einzureden, dass ich vernünftig sein muss. 💧 Ein Fiebertraum von... 💧 Aber das stimmt nicht. Ich möchte viele Dinge fragen; möchte dem Widerstand (m)eine Stimme verleihen. 💧 "Noch etwas?" Wochen später fühlt es sich an wie eine verpasste Chance. Kopf schütteln. Aufstehen. 💧 Das Feuer, das da brennt... 💧 Ein Notizbuch, in dem all die Dinge stehen, die ich nicht aus meinem Kopf bekomme. 💧 After I confessed you said it couldn't happen, no // No, not without a mess 💧 Die Tatsache, dass sie nicht weiß, dass es sich anfühlt wie ein Chaos... 💧 Ich verbringe Stunden damit, Worte zu einem Kleid zusammenzunähen. Ein Kleid, in dem unsere Geschichte ansehnlich wirkt. Nicht, dass ich jemals auf die Idee kommen würde, einer anderen Person davon zu erzählen. 💧 Vielleicht sollte ich die Geschichte mir selbst erzählen, solange bis ich sie verstehe. 💧 Es sollte gar keinen Preis geben; es sollte einfach sein, nicht an Bedingungen geknüpft. Es geht schließlich um Zuhause. 💧 // My ghost is yours // 💧