Freitag, 2. April 2021

in a garden, in a hand, lies a key to shadowland

In the sediments of light
In the comfort of a knife
You hold your breath
And pray to God it won't take long
Kamelot - The Pendulous Fall

Es ist an der Zeit. An der Zeit, die Türen zu schließen. Die Türen zu schließen und sich auf den Weg zu machen. Ich. Aber. Bin zur Salzsäule erstarrt. Neben dem Bett; unfähig zur Bewegung. Alles, was ich tue ist: hinsehen. Ich muss hinsehen, auch wenn es so so so so falsch ist. Ich sollte gehen, aber vielleicht sind wir beide schon längst nicht mehr wirklich hier. Ich weiß, dass sie es nicht ist. Sie ist an einem Ort, an dem ihr nichts geschehen kann; an dem der Schmerz gewollt ist: Licht fällt durch die Fenster. Und Blut auf die Treppenstufen. Ich muss j e t z t gehen, denn wenn die Erinnerung schwindet, wird auch mein Körper beginnen, sich aufzulösen. Aber gehen bedeutet, sie alleine zu lassen mit ihm - bitte, lass es mich verhindern, nur ein einziges Mal - als würde das in meiner Macht liegen. Also wende ich mich endlich ab, schließe die Türen, und erst am Bahnsteig wird mir bewusst: wohin soll ich denn gehen? Da ist nur das zweite Nicht-Zuhause; was Freiheit werden sollte, ist nun nicht mehr als die klaustrophobisch-luftleere Enge meines Kleiderschranks. Nicht mehr als die Kälte der Fliesen; wozu tanzen, wenn selbst die leise Melodie, die der Selbsthass spielt, übertönt wird vom Rauschen in meinen Ohren? Und dann falle ich, denn Arroganz ist der Untergang der Seiltänzerin. Wir beide fallen; ich durch Raum und Zeit, sie vor mir auf die Knie. Und ich verzeihe ihr, als ich erkenne, dass ihre einzige Verfehlung war, zu glauben, als sie dachte. Gemeinsam stehen wir auf - endlich Licht, mehr Licht - und auch wenn es draußen dunkel ist, ist es hell im Inneren. Mir gelingt es, die letzten Dissonanzen aufzudecken - in dieser Realität existiert ein Zuhause. In mir.

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