Dienstag, 16. November 2021

some days i wish that both my lungs would cave // fall asleep and never wake so that my words could breathe

Nachtrag zum letzten Post: ich bin ein Idiot. Denn - ich zitiere - "Schließlich habe ich schon jetzt Dinge, die ich nie hätte bekommen dürfen" gefolgt von "Ich bin Niemand. Und ich habe Nichts." Ich widerspreche mir selbst; ich kann nicht zeitgleich "Dinge, die ich nie hätte bekommen dürfen" und "Nichts" haben. Davon abgesehen bin ich auch kein Niemand. Daran habe ich mich letzte Woche erst erinnert. Es kam nämlich zu folgender Situation auf der Arbeit:

"Die Katze."
"Mh hm. ... Oh, schau nochmal genau hin. Das ist... eine besondere Katze."
"Was heißt 'besonders'?"

Erstens: an dieser Stelle erstmal Props an mich; es ist eine Glanzleistung Tiger mit "besondere Katze" zu beschreiben. Zweitens: wie erkläre ich jetzt einem Achtjährigen die Bedeutung von "besonders"? (Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, aber am Ende der Stunde hat er das Wort in seinen Sprachgebrauch übernommen und benutzt es bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Aus irgendeinem Grund finde ich das unglaublich erheiternd.) 

Worauf ich eigentlich hinaus will - ich musste an meine "Besonders-Unterhaltung" mit Cheza denken. Während derer sie mir eine Frage stellt, die im Grunde keiner Antwort bedarf, weil wir es beide schon längst wissen... Aber wissen wir das? Weil ich die Worte aus ihrem Mund nie gehört habe. Nicht in dem Wortlaut; ich brauche doch den Wortlaut, ansonsten bin ich aufgeschmissen. So versuche ich, verschiedenste Situationen zu einem Gesamtbild zusammenzubasteln, aber sicher sein kann ich mir nie - und ob sie das, von dem ich glaube, dass sie es sagt, auch so meint, steht auf einem anderen Blatt.

Jedenfalls widerspreche ich mir nicht nur in Blogeinträgen. Auch mein Verhalten widerspricht sich. Das ist unglaublich anstrengend. Ich warte tagelang, will unbedingt x tun, als dann endlich der Zeitpunkt gekommen ist, entscheide ich mich dagegen, und 20 Minuten später ist das eine komplette Katastrophe. Von dem Ausmaße, dass ich meine, mir wehtun zu müssen. Passiert dann aber nicht, weil ich den Deckel wieder rechtzeitig drauf bekomme. In diesen Momenten stelle ich fest: da ist so viel (an Gefühlen) dass ich nicht weiß, wohin damit. Ich weiß nicht, wohin mit m i r oder ob es noch einen Ort gibt für mich und meine Worte.

I guess it's a shame / I'm so damn destructive
And you're so reluctant to mean what you say
The Plot In You - I always wanted to leave

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