Freitag, 5. Februar 2021

Should I?

[Triggerwarnung bzgl. Suizidalität & SVV]

Falling to the earth on my knees
I'm starving for a cry and release
As I constantly ask myself
Why I'm alive - should I just stop breathing?

Ich dachte der Tiefpunkt sei erreicht. Vor zwei Wochen. Als ich in der Schule so viel geweint habe. Denn ein paar Tage später habe ich meiner Klassenlehrerin gegenüber vorsichtig geäußert meine Stimmung habe sich gebessert. Unter Vorbehalt - weil ich nie einschätzen kann wie lange das so bleibt. Tja. In diesem Fall - nicht lange. Die äußeren Umstände wenden sich zwar zu meinen Gunsten. Aber ich komme immer weniger und weniger zurecht. Termin mit Irelia für nächste Woche steht. Bis Mittwoch dauert es ja auch nicht mehr so lange denke ich. Und habe gleichzeitig Angst davor dass ich dieses Wochenende nicht packe.

Vorhin habe ich eine Liste geschrieben. Habe all die Arten gesammelt wie ich es beenden könnte. Und dann überlegt ob ich es so aussehen lassen könnte wie einen Unfall.
[Wie. Kann. Ich. Es bloß aussehen lassen wie einen Unfall?] Ich komme zu keinem Ergebnis. Was nur gut ist - denn diese Gedanken ergeben keinen Sinn. Sind nicht gerechtfertigt. Ich will sie nicht in meinem Kopf. Nicht schon wieder. Wenn ich nur herausfinden könnte warum. Warum sich so viel Dunkelheit in meine Gedanken schleicht. Dann könnte ich ihr die Grundlage entziehen. Ich meine: oft denke ich dass ich für das Leben einfach nicht gemacht bin. Dass ich sowieso nie etwas erreichen kann. Dass ich den Weg zwar wählen kann aber am Ende immer scheitern werde. Dass ich all die Unsicherheit und die Angst und den Schmerz nicht länger ertragen kann - oder will. Dass ich - wenn ich sie nicht haben kann - ansonsten nichts mehr will in diesem Leben. ["Wie abhängig willst du dich von ihr machen? - "Ja."]

Aber das sind lediglich Gedanken. Die müssen so nicht stimmen. Rational betrachtet weiß ich das auch. Bloß - dann kommt eine Flutwelle von irgendwelchen Emotionen (die kann ich nicht differenzieren oder sortieren oder keine Ahnung) und zieht mir den Boden unter den Füßen weg. Verdammte Emotionen. Irgendwann verstricke ich mich auch in diesen Gedanken und sie werden plötzlich zur alleinigen Wahrheit. Ich kann das nicht immer so gut observieren wie an dieser Stelle. Ich hasse es so sehr. Wieso muss mir ständig alles Angst machen?
Also: a l l e s? - In der ursprünglichen Version von diesem Post gab's hier eine Erläuterung über 11 Zeilen. Bloß ein Beispiel. Wie so viele Kleinigkeiten zusammen kommen und zu einem Hindernis werden das unüberwindbar zu sein scheint. Aber das darf so nicht stehen bleiben. Weil es zu viel verrät. Weil sowas für die Außerhalb-des-Kopfes-Menschen nie im Leben verständlich sein kann. (Weil ich natürlich die einzige Person auf der Welt bin die an Ängsten leidet. Und niemand sowas jemals nachvollziehen kann. *hier Facepalm Emoji einfügen*) Aber nun zurück zum eigentlichen Text -

Warum spreche ich mir von Anfang an sämtliche Kompetenzen ab? Weshalb kann ich meinen Mitmenschen nicht glauben? Wenn die zum Beispiel sagen dass ich etwas gut gemacht habe? Ich kann mich selbst nur degradieren bis an den Punkt an dem ich kaum noch ein menschliches Wesen bin. Etwas. Das das Leben auch gar nicht verdient hat. Diesen Aspekt könnte ich an dieser Stelle wohl noch lang und breit erläutern und meine Gefühle und Gedanken dazu darstellen bla bla bla aber ich verzichte mal darauf. Jetzt kommt nämlich Gin & Tonic ins Spiel. 
Nur ein bisschen - weilwiesonicht? Weil ich dringendst etwas anderes fühlen muss als Chaos. Und weil ich mir dazu nicht den Arm oder das Bein oder ein sonstiges Körperteil aufschneiden will. Nicht dass ich das nicht in Erwägung gezogen hätte - ich hielt schon ein - darf ich das hier schreiben oder wäre das zu viel? - in der Hand. Dann habe ich mich daran erinnert wie es fast 6 Jahre seit dem letzten Mal sind. Das hält mich doch recht zuverlässig davon ab.
Also Alkohol. Nicht dass ich mich tatsächlich betrinke. Schließlich muss ich morgen tendenziell früh aufstehen. Einkaufen fahren. Ich setze meine Hoffnungen darauf dass ich danach noch einiges an Krams geregelt kriege. Denn... so kann das nicht weitergehen. All diese Dinge. Die ich nicht mehr tue im Moment weil ich mich zu traurig oder kraftlos oder generell einfach messed up fühle. Was ist wenn ich mich so fühle gerade WEIL ich diese Sachen nicht mehr tue?
Ich meine so Basics. Sport. Aufräumen. Schreiben. Für mich - und keinen (halbwegs) geordneten Blogpost. Ich weiß es doch auch nicht.

Drag the earth through gaps in my fingers
Swollen hands and eyes feel alive
As I constantly ask myself
Since I'm alive - should I just keep breathing?
The Sight of Impact - Should I

1 Kommentar:

  1. danke für die worte und die umarmung. die sind immer gut. schade, dass man die nicht aufbewahren kann. also die echten umarmungen. das wäre schön. freundschaft ist schon ein seltsames konstrukt. immerhin bleibt der beste freund, auch wenn er gerade schwer erreichbar ist.
    wir haben in den letzten wochen auch listen geschrieben. aber eher solche, warum man vielleicht ganz eventuell doch noch am leben bleiben sollte. vielleicht ist das total die bescheuerte idee, weil wahrscheinlich einfach gar keine ideen da sind. aber vielleicht ist das irgendwann machbar. wir finden dich nämlich ziemlich toll und fänden es schade, nichts mehr zu hören. pass auf dich auf, wir sind hier <3

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