Sonntag, 16. April 2023

violett / wir sind (nie) wieder

wir kommen nie überein. in ihren augen bin ich zu weit, und in meinen nicht weit genug gegangen. ich kann mein ziel nie erreichen; es gibt keinen schnittpunkt an dieser stelle. es gibt keinen schnittpunkt mehr in der zukunft, nur noch den tag, an dem wir abschied nehmen. und ich den fuß aus ihrer tür. der einzige weg, den ich finden werde, führt dorthin. die einzige entscheidung, die ich noch treffen kann, handelt von reue und bedauern. mir ist das steuerrad aus der hand geglitten, doch gleichzeitig habe ich uns an diesen punkt gebracht. ich. weil: sie tut ja nie irgendwas anderes als zusehen. und hinterher erst reden. aber auch nur, wenn ich danach frage. wenn rell denkt, das mit der gleichberechtigung sei nicht so ganz geglückt, dann hat sie verdammt recht. natürlich war das alles teil des ~ arrangements ~ und ich hab mit meinem namen auf der gestrichelten linie unterschrieben. sinnbildlich, versteht sich. "mit allen einschränkungen." ja, von mir aus... 

und ich hab gedacht, vielleicht ändert sie ihre meinung. 
und ich war dumm.

und weil ich dumm war, bin ich jetzt so unglücklich. [naiv* ist vielleicht ein besseres wort. also, statt dumm, nicht statt unglücklich. naiv bin ich gewesen, und hab mich führen lassen wie ein lamm zur schlachtbank.] und - passt auf, jetzt kommt's - nun habe ich das realisiert und kann trotzdem nicht gehen. weil ich mein zuhause - in dem ich zwar sterben werde - der freiheit vorziehe. all die fluchtversuche, die ich unternommen habe, all die wege, die ich gelaufen bin, haben mich immer wieder zurück geführt; ich kann das violett nicht abschütteln. (in meinen träumen steht sie vor der tür mit einer flasche rotwein in der hand. das, was ich "zufällig" getan habe, spielt keine rolle. wie - ?)

ja, wie? wie schaffe ich's hier raus? ohne dass das, was von meinem herzen noch übrig geblieben ist, noch mehr in mitleidenschaft gezogen wird? ich hatte ein (vergleichsweise) gutes mindset entwickelt in den letzten wochen, aber dann musste ich ja ~ zurück ~ und diese verdammten fünfzehn treppenstufen haben mich wieder in den februar geführt. gefühlt stehe ich wieder ganz am anfang. und muss erneut anfangen zu verarbeiten, dass sie nicht mehr da ist. besser: dass sie noch immer da ist, aber ihre und meine gegenwart mit einem mal getrennt voneinander sind. und dass das okay für sie ist (!) - oder: zu sein scheint. denn das kann sie mir nicht mitteilen. es gibt schließlich grenzen. (wenn sie nur ein mal sagen würde, dass sie das tatsächlich auch so will. und sich nicht immer so bedeckt halten würde.) andererseits - wozu? ich kann auch sagen: ich mag nicht mehr. nichts davon. und komme trotzdem immer nur vom regen in die traufe.

*ich muss das - zu meiner verteidigung - ein paar minuten später noch ergänzen. meine naivität kommt ja nicht von sonstwo. "diese eine grenze hab ich für dich überschritten. den rest werde ich aber nie antasten." das hat sie ja nicht gesagt. ich hab nur gesehen: sie hat sich für mich entschieden. und fing an zu denken: sie kann es wieder tun. konnte ja keiner ahnen, dass das ein irrtum ist. oder?

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