Sonntag, 13. Februar 2022

can you fix me? i've fallen into the palm of your hand

[working title: der throw des jahres / Post größtenteils gestern Nachmittag/Abend geschrieben und gerade in die Abschlussversion gebracht / Triggerwarnung bzgl. Alkohol]

Das hier wird kein geordneter Post. Dazu bin ich schon zu betrunken. Die meisten Menschen trinken hin und wieder Alkohol, nicht? Wahrscheinlich. Bloß tun es wohl die wenigsten an einem Samstag um 16:30 Uhr, haben den ganzen Tag lang nichts gegessen, und nehmen gleichzeitig Tabletten. Fair. 

Erst habe ich nicht gewusst, warum. Warum ich den Drang verspüre, mich zu betrinken. Ich habe versucht, dagegen zu lenken - ich bin 

Weiß nicht mehr wie ich diesen Satz beenden wollte. Wahrscheinlich mit einem Mimimi nach dem Motto Ich arbeite in einem Therapieberuf. Ich muss mein Leben im Griff haben. Aber guess what? Ich bin nicht n u r Therapeutin. Das bin ich vielleicht 30 Stunden in der Woche. Die restliche Zeit ist mein Leben ein Chaos. Immer noch. Noch immer. Dabei sah es so gut aus für mich. Selbst die Neuigkeiten Mitte der Woche haben es nicht geschafft, mir den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Dachte ich. Bis ich vorgestern weinend auf meiner Yogamatte saß und mit der Zukunftsperspektive nicht zurecht gekommen bin. 

Und nun will ich einfach bloß vergessen. Auch wenn mir bewusst ist, dass mein Verhalten gerade in die Kategorie "Emotionsflucht" fällt und ich das nicht mehr tun wollte. Ich meine - ich war sogar gut zu mir. 41 Tage lang. Aber nun kann ich (das) nicht mehr. Nicht, dass es sich falsch angefühlt hätte. Aber es ist fremd. Und ich brauche etwas, das vertraut ist; so weit weg von Zuhause. "Wenn es dir so schlecht geht musst du mich anrufen" sagt sie. Es gibt nur einen f*cking Fehler in diesem Plan.

Anyway. Ich möchte also vergessen. Möchte vergessen, dass ich solche Sehnsucht habe nach Schmerzen. Ich wünschte ich könnte mir weh tun. Ich wünschte... Ich wünschte sie würde... Möchte vergessen, dass ich an meine Essstörung zurückdenke, so als hätte sie mich nicht fast umgebracht. Möchte vergessen, dass mein Körper mir wie eine Last erscheint. Möchte die Vorstellung vom Fallen vergessen. Möchte Rell vergessen und die Tatsache, dass es bald keine Tanz-Tage mehr gibt. Möchte jeden ihrer Sätze vergessen in dem das Wort "Tochter" vorkommt. Möchte vergessen, dass ich niemals wissen werde wie es ist, eine Mutter zu haben. Eine, die sich kümmert. Eine, die da ist. Eine richtige Mutter.

Ich möchte die Eifersucht vergessen; möchte das F a l l e n vergessen und die Angst, dass es mit Absicht geschieht. (Can you fix me? I've fallen into the palm of your hand.) Möchte vergessen, dass ich eine neue Liste schreiben könnte mit Sätzen, die ich nicht aus meinem Kopf bekomme. Dieses Mal nicht aus Chezas, sondern aus Rells Mund. Möchte vergessen, dass es eine Patientin gibt, die meine Überzeugung stärkt, dass gerade Therapeuten einen Therapeuten brauchen. "Möchten Sie eine Geschichte aus meinem überaus leidvollen Leben hören?" - "Sehr gerne." Möchte vergessen; ich möchte all das vergessen. [Möchte auch vergessen, dass ich es wieder tun würde. A little... more... Fallen. Sätze sammeln. Vergessen. Fallen. Sätze sammeln. Vergessen. Fallen. Sätze sammeln. Verg- ]

Over again / (All we ever had is ashes now)
Tied to the end / (Like a ribbon that keeps turning round)
Full of regret / (For all the sentiments we never found)
Toes on the edge / Falling in outside your world
Arcane Roots - Solemn

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