Samstag, 23. Oktober 2021

Von Äpfeln und Birnen

Davor.
Ich wünschte, es wäre einfach; es sollte einfach sein, aber das ist es nicht. Dieses Mal drehe ich immerhin nicht so durch wie im letzten Jahr, aber den Text, den ich im Juli 2020 geschrieben habe, würde ich noch immer unterschreiben. Und das ist problematisch. Weil die Tatsache, dass wir uns treffen, wohl unter "Hoffnungen machen" fällt. F*ck, das tut alleine schon der Aspekt dass ich mich nach "Da draußen" begebe. Und mit welchen Absichten? Ich denke immer, ich kann's. Aber ich kann's nicht. Ich kann das nicht; es ist nicht richtig, weil ich die ganze Zeit hoffe, dass sie sich nicht in mich verliebt. Das wäre das Schlimmste, das passieren könnte.

Diese Situation ist einfach nur verquer; verquer und moralisch fragwürdig, auch wenn Sapphire sagt(e) es sei nicht falsch, es zu versuchen. Wahrscheinlich ist das Schreiben dieses Textes auch einfach nur Prokrastination; ich will nicht in den Tag starten, ich habe sogar gehofft, dass sie absagt, weil alles so falsch falsch falsch ist; i c h bin falsch. Aber ich sehne mich auch nach Verbindungen und ich weiß, dass sie sich freuen würde; ich möchte kotzen bei dem Gedanken. Ich sollte das nicht tun, weil ich ihr gegenüber meinen guten Willen beweisen möchte. Ich kann auch nicht zugeben, dass ich Angst habe; ich habe Angst davor, dass es wird wie im Sommer 2019, denn hätte ich die Wahl gehabt... Doch ich hatte keine Wahl. Ich habe auch jetzt keine Wahl. Ein einziges Mal, das ist kein Verbrechen. Das ist kein Verbrechen, richtig?


Danach.

Es ist einfach; einfach, sich mit ihr zu unterhalten. Es fühlt sich nicht an wie ein Verbrechen. Wieder zuhause fällt mir auf, dass ich - um es sprichwörtlich auszudrücken - ja auch gar nicht Äpfel mit Birnen vergleichen kann. Also, kann ich schon, ergibt bloß keinen Sinn. Nein, diese Gefühle lassen sich nicht vergleichen; aus diesem Grund könn(t)en sie koexistieren. Und das wahrscheinlich nicht nur ein einziges, sondern auch ein zweites und ein drittes Mal; bis zu den ganzen ersten Malen, denn ich bin ziemlich sicher, dass es mich dann raus haut -

Fast würde ich sagen, dass es einfach nur Zeit braucht, aber wie viel Zeit braucht es wohl, um etwas zu erreichen, von dem ich nicht sicher bin, ob ich es auch will? Denn ich bin ein hoffnungsloser Fall; halte an etwas fest, warte auf etwas, das sich nicht erfüllen wird. Vielleicht, vielleicht lerne ich irgendwann eine Frau kennen, mit der es sich nicht so anfühlt wie: sich mit der zweiten Wahl zufriedengeben. Aber dazu muss ich mich nach "Da draußen" begeben; Menschen treffen, so wie heute. Ganz eventuell habe ich das unter "Hoffnungen machen" auch falsch geparkt, denn wann sind Gefühle schon garantiert? Es könnte gar nichts passieren, oder alles, aber am Wahrscheinlichsten ist, dass irgendwas dazwischen passiert.

"Irgendwas dazwischen" ist auch mein Zustand jetzt; bloß bin ich mir nicht ganz sicher, wozwischen genau ich mich befinde. Auf der einen Seite hoffe ich bei jeder Benachrichtigung auf meinem Handy, dass sie (lies: die Frau, bei der ich mir noch nicht sicher bin, ob sie einen Namen verdient hat) schreibt, auf der anderen Seite habe ich heute die Wochen gezählt, bis ich sie (lies: Cheza) treffen kann. Aber: Äpfel und Birnen. "Äpfel und Birnen" nimmt dem Ganzen die moralische Fragwürdigkeit. "Äpfel und Birnen" gibt Sapphire Recht. "Äpfel und Birnen" bestätigt Verbindungen. Ich mach's zu meinem Mantra. Und nachher schreib ich ihr. 

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