Sonntag, 18. September 2022

it won't stop (please slow down, make it all slow down)

Das ist keine gute Idee denke ich mit Blick auf die Uhr. Ich tue es dann doch. In die Küche gehen und mir einen Gin Tonic machen. Um 15:45 Uhr. Fairerweise: zu jeder anderen Uhrzeit wäre das wahrscheinlich auch problematisch. Weil es lediglich aus Verzweiflung geschieht. Ich will gar keinen Gin Tonic. Ich will bloß ... raus aus diesem Zustand; raus aus meinem Kopf, mit seinen Gedanken, die so erdrückend sind. Eine ganze Weile war das Mittel der Wahl: Verdrängung. Aber das geht nicht länger. Jetzt muss ich Kontakt aufnehmen mit Menschen, meinen Aufenthalt planen, Zugverbindungen raussuchen, die mich im besten Falle nicht finanziell ruinieren. Wäre ich nicht so zerfressen von (sozialen) Ängsten, würde ich mich wahrscheinlich sogar auf die nächste Woche freuen. Stattdessen liegt sie vor mir wie ein kilometerhoher Berg, den es zu überwinden gilt, ohne geeignete Ausrüstung. Nicht mal auf Cheza kann ich mich richtig freuen, weil ich so abgefuckt bin im Moment, und ich eigentlich nicht will, dass sie mich in diesem Zustand sieht. Denn ich will ihr keine Angst machen; will nicht, dass sie sich schon wieder - oder: immer noch? - Sorgen um mich machen muss. Aber ich krieg's einfach nicht in den Griff. Und ich hasse mich dafür.

Make me into more than a goner
Perhaps a little bit stronger
Thicker skin, less needy
And maybe to not bruise so damn easily
But you can't
And I won't
Chloe Moriondo - Waves

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