Donnerstag, 27. Januar 2022

tell me if you feel [this is not goodbye IV]

Caught me off guard, I was chasing a dream
Feeling like a god, like I'll die if I sleep
I could never fold, I was promised a fate
I'll be as your tongue, give me something to say

Tear into me now, I don't feel the defeat
Speak if I'm allowed, don't give a fuck if I'm seen
My sickness had ruled me, my fortune erased
No one came before me, they grant me no grace

Don't refuse me now
(Tell me if you feel)

Die beiden Worte verlassen meinen Mund, und ich bin erstaunt darüber, dass in ihnen so viel Selbstbewusstsein liegt. Denn genau diese Situation habe ich gefürchtet, zwei Jahre lang. Nun, wo sie eingetreten ist, hat sie all ihren Schrecken verloren. "Was machst du hier?" Ich stehe hier und lasse S. wissen, dass wir existieren. Das tue ich. Und das will ich nicht nur S. mitteilen, sondern der ganzen verdammten Welt. Ich will euch* wissen lassen, dass wir existieren. Dass ihr uns nicht gebrochen habt.

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Die nächsten paar Stunden in Bruchstücken. Ihr kennt das.

Sie sieht das Problem nicht. Warum sieht sie das Problem nicht?! Da ist doch ganz eindeutig was nicht in Ordnung! Später bemerke ich, dass ich ihr nie erzählt habe, wie ich mich mit der Sache fühle. Da war nur Rell tut x. Und kein Rell tut x. Und ich fühle y. (Will ich damit jetzt sagen, meine Gefühle seien problematisch? Wahrscheinlich.)

"Glaubst du, dass es Dinge gibt, die besser ungesagt bleiben?" - "Auf jeden Fall." Ihre Antwort überrascht mich. Es überrascht mich auch, dass es mich überrascht. Ich kann nicht umhin mich zu fragen, ob es vielleicht auch Dinge gibt, die i c h geäußert habe, die für sie in diese Kategorie fallen.

Sie hat noch nie so viel gelacht wie heute.

Willkommen bei: Sag mir, dass ich etwas besonderes für dich bin, ohne mir zu sagen, dass ich etwas besonderes für dich bin - heute featuring Nun bist du nicht Irgendjemand...

Auf dem Weg nach Hause. "Irgendwann..." denke ich. "Irgendwann werde ich..." Und ich stoppe diesen Gedanken, fühle mich ertappt, weil sowas zu denken doch gar nicht zulässig ist. Es ist nicht zulässig, irgendetwas mehr zu wollen als sie. [Aber ich wünschte, ich wünschte wirklich, dass es keine Einschränkungen mehr geben würde.]

Hey, ich hab da so ne Idee, lass doch mal unsere Gefühle voll zulassen? Krass, ich weiß; weiß auch dass Du mir das schon seit ner Weile predigst, und ich habe nie gewollt, aber wenn es dann auch für Dich gilt, bin ich total mit dabei. Und wenn's dann so kommt, dass Du wütend auf mich bist, dann ist das halt so. Das musst Du doch nicht relativieren, ich will da kein "Das steht mir nicht zu, weil" hören. Ichmeinwassolldenndas? Wenn Du wütend auf mich bist, dann habe ich es wahrscheinlich auch verdient. Und außerdem: that makes two of us.

Sag mir, dass wir genug Zeit haben, ohne mir zu sagen, dass wir genug Zeit haben. Mehr habe ich nicht hören wollen, nie.

I don't need a thing, don't need a voice on me
I just need this to stay
Will you
(Tell me if you feel)
The Plot In You - Enemy

Den einen Satz, relativ zum Anfang hin, den hätte sie besser ungesagt lassen, wirklich. Ich will überhaupt nicht hören, dass das in Ordnung ist für sie. Und dann erdreistet sie sich, das Wort "Gegenseitigkeit" in den Mund zu nehmen, so als sei ich nicht die Einzige, die darunter leiden würde. Überhaupt ist noch nie etwas weniger gegenseitig gewesen als das, aber der Gedanke entspringt vermutlich wahlweise bloß der Müdigkeit, dem Alkohol, und/oder der Wut.

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Ich kann schreiben so viel ich will, ich kann's romantisieren und gleichzeitig wütend sein, aber die Wahrheit ist: ich verachte mich. Und ich habe Angst, dass sie es auch tut.

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