Donnerstag, 4. Dezember 2025

// gray while blue //

6 Stunden bis zu einem Feld voller Sterne. Dann findet zusammen, was zusammen gehört.

Punkt.

Oder - Fragezeichen?

Oder: ein Schneeball, der eine Lawine auslöst, bis mir einfällt, dass sie das genauso gesagt hat. "Du gehörst hierher. Und du gehörst zu mir."

(Deswegen bleibe ich, auch als die Welt anfängt, in Flammen aufzugehen. Und ich sage ihr nichts davon, weil ich doch versprochen habe [dem Ganzen] eine Chance zu geben. Und weil ich glaube, dass sie [daran] glaubt. (Erst sind es nur kleine Feuer, und dann brennt's lichterloh. "This is fine" sage ich, wenn sie mich danach fragt.))

Aber nichts war fine. Und jedes Zimmer brannte.

Und dann zerfiel das Haus zu Trümmern, während ich noch drin saß, an einem Donnerstag. 

Problematisch? Durchaus. Aber nicht so, wie man meinen könnte. Durchaus problematisch: in seiner Bedeutung für u n s. 

Looks like we're locked inside the darkness
They want us to be numb
The vultures are just behind
So don't stop 'til we get to the sun
We've got a long way to run

Wohin denn laufen - wie denn laufen, wenn die Trümmer, die sich da auftürmen, so hoch wie der gottverdammte Mount Everest erscheinen. 

Irgendwie, indem man einen Fuß vor den anderen setzt. (Und nachfragt. Nach einem kleinen mentalen Zusammenbruch, am Samstag, in der Badewanne.) Und nachfragt. An einem Sonntag, als ich schon wieder am Bahnhof stehe. 

Kurskorrektur? Rückwärtsgang einlegen; schlimmer noch? "Machen wir das mal wieder?" Weiß ich ja nicht genau. Weiß ich doch alles nicht genau, ich mache das hier zum ersten Mal. (Sie sagt Ja. Sie macht das auch zum ersten Mal. Aber sie zweifelt nicht so sehr daran. An mir, meine ich. Sie zweifelt gar nicht an mir; an uns. Ein Wort dafür findet sie allerdings auch nicht.)

(Vielleicht brauche ich auch keins mehr. Kätzchen hat das schon vor Wochen festgestellt: spielt doch eigentlich keine Rolle. Solange du dich damit gut fühlst.)

"Gut" würde ich nicht wählen, um diesen Zustand zu beschreiben. Das ist nicht ausreichend.

Don't stop 'til we get to the sun
Starset - Sway

Mittwoch, 26. November 2025

Kapitel 61: Zeitreise

Begleitet mich dabei, wie ich einen Abend lang Musik höre, die mir nicht gut tut, auf der Suche nach dem einen Song, der auf die "passende" Art und Weise weh tut, und mich in die Vergangenheit zurückreisen lässt, lange genug. Klingt doch spaßig, oder nicht?


Irgendwann im Oktober

Only - Sunrise Avenue: Fühlt sich gar nicht gut an. Tja. Nun. Wie man sich bettet, nicht wahr? Die Suppe hab ich mir eingebrockt, muss ich nun also auch auslöffeln. 

SKIP.

SKIP.

Keeping You Around - Nothing But Thieves: Es ist vorbei, das weißt du, Ri? / Ja. Aber das müsste es nicht sein.

Breathe Into Me - Red: Ich brauche das für w a s? Was soll das denn?

Final Masquerade - Linkin Park: (Mal einen Text für sich sprechen lassen.)
Und doch kann ich mich da durch atmen. Und doch wünschte ich, es würde. 

SKIP. SKIP. SKIP. SKIP. SKIP.

Your Forgiveness - The Rasmus: (Off-Topic. Aphelios muss auf die Liste. Damit ich so richtig schon ausleuchten kann, wie ich 16 Jahre alt und außer Kontrolle war.)

Talia - King Princess. Undercover Agents - Enter Shikari.

End Of Me - A Day To Remember: Kann das jetzt bitte endlich mal vernünftig weh tun? Das könnte es wieder in Ordnung bringen. Ich fühle nicht richtig. Das ist alles nicht richtig. "Besser" ist nicht richtig. Wo ist meine Suppe? Meine versalzene, lauwarme Suppe mit so richtig viel, keine Ahnung, Spargel darin? Keiner mag das. Keiner mag sowas. 

SKIP. SKIP. SKIP. SKIP. SKIP. SKIP. SKIP. 

So Addicted - Sonic Syndicate: Welche Daseinsberechtigung hat diese Playlist denn noch? Seit zwei Jahren reden wir ja gar nicht mehr miteinander. Ich könnte gar nicht, selbst wenn ich wollte. Keine Luft mehr unter meinen Flügeln, ich kann das alleine jetzt, okay. Nachdem ich natürlich voll auf der Fresse gelandet bin, haha. (Und auch keine Flutwelle mehr, die meine Träume ertränkt. (Aber sie gehören immer noch Dir. Jeder einzelne von ihnen gehört nur Dir.))

Scrape (Acoustic) - Blue Stahli.

Ich skippe dann 9 Songs. Um den ausfindig zu machen, der normalerweise mein Innerstes nach Außen kehrt. Deswegen kann ich den Titel auch nicht hier rein schreiben. Ich denke mir, das vielleicht das Setting nicht passt. Vielleicht sollte ich mich ins Bett legen und mir die Decke über den Kopf ziehen. Oder an die, naja, Decke starren. Zimmerdecke in diesem Fall. Dunkel müsste es sein auf jeden Fall. (Der Song heißt passenderweise In The Dark. Vielleicht funktioniert das. Sonst höre ich auf. Ich könnte auch einfach aufhören? Warum kann ich nicht aufhören?)

Sonntag, 23. November 2025

solstice

Irgendwann im Oktober

In ihrem Garten habe ich uns gesehen, in einem Goldenen Herbst. Nun wird es November werden. Erst missfällt mir der Gedanke. Sterbende Gärten sind sterbender Liebe vorbehalten, denke ich, während ich erst Pumpkin Spiced Oat Drink in meine Kaffeetasse schütte, und dann Karamellsirup. Aber eigentlich spielt der Zeitpunkt keine Rolle. Nichts sonst spielt mehr eine Rolle, wenn wir im November endlich Wirklichkeit werden.

Wenn das Warten endlich ein Ende hat. Wenn -


Irgendwann im November

Bloß ist es nicht "irgendwann" - sondern ziemlich genau 5 Tage, bevor meine Füße mich schlussendlich doch über ihre Türschwelle tragen werden. Ich traue mich noch gar nicht, mich darüber (zu sehr) zu freuen, weil ich Angst habe, dass es dann nicht mehr Wirklichkeit wird. 

Das kann doch nicht Wirklichkeit werden?

Doch. (Und dann ist es seltsam, und komisch, und ich wünschte mich zurück in die große Stadt.)

Oder: doch; ohne Einschränkungen. Und was würde das dann bedeuten?


Irgendwann // Immer

Don't let me let the dark take over
Starset - Solstice

Mittwoch, 1. Oktober 2025

Are you there?

Yes.

Könnte man meinen. Sollte man meinen, verdammt. Das hat sie mir versprochen. Und jetzt klebe ich Idiot seit drei Tagen an meinem Handy fest, als sei ich Gen Z. Bin ich aber nicht. Es sei denn, dieses Z steht für: ziemlich unzufrieden mit dem Verlauf der letzten Monate - da, ich hab's in Ordnung gebracht.

Ich habe es so satt, meine Zeit mit dem klassischen Warten zu verbringen. Ich möchte nicht mehr; ich möchte, dass auf Worte nun vielleicht auch mal Taten folgen, bitte danke. 

Ich möchte auch nicht, dass ich ständig nachfragen muss - ich muss doch klingen, als hätte die Platte nen Sprung. 

Hat sie nie gestört, all diese Sprünge, in meiner Persönlichkeit, meine ich; die hab ich mir selbst attestiert. Und dann sieht sie mich gar nicht als Trümmerhaufen. (Sie sieht mich gar nicht mehr. Ha. Haha. Hahaha.)

Ja, ich kann mich gut daran gewöhnen, danke der Nachfrage. Ich könnte mich sicherlich auch sehr gut daran gewöhnen, würde mir plötzlich ein Bein fehlen.

(Oh, ups. Das hab ich im letzten Post schon erwähnt. Dass ich mich fühle, als würde mir ein Körperteil fehlen. Macht nichts. Oder?)

Ja, dann lass mich doch auch Teil Deines Lebens sein, wenn Du da seltsamerweise irgendwie Gefallen dran gefunden hast? Dafür müsstest Du aber ein bisschen mehr tun als: gar nichts. 

Dass ich erstmal nen halben Nervenzusammenbruch hatte, bevor ich überhaupt den Stift auf das verdammte Papier setzen konnte, weiß natürlich auch wieder niemand. (Außer Kätzchen. Und mein Therapeut. Also: niemand +2.) (Weil: auf Postkarte folgt WhatsApp Nachricht folgt Telefonat folgt WhatsApp Nachricht folgt Telefonat folgt Postkarte.)

Und ich weiß nicht mehr so genau, worauf ich warte. 

Warte ich auf sie. Oder auf das Ende. Und das, obwohl es keinen Anfang gab.

I hear you
I feel you
I know you
Are you there?
Weather Systems - Are you there? Part 2

Sonntag, 20. Juli 2025

dead letters: postcard from 1952

R., ich vermisse Dich. Und ich war darauf vorbereitet, Dich zu vermissen. Aber nicht so. Mir war nicht klar, dass es sich so anfühlt, als würde mir ein Körperteil fehlen, wenn Du mir fehlst. (Immer hast Du mir gefehlt, auch wenn Du bloß in der Küche gesessen hast, ein paar Meter nur von mir entfernt. Immer hast Du mir gefehlt, wenn wir uns nicht gerade im selben Raum aufgehalten haben, weil es schöner ist mit Dir.) Und jetzt ist alles anders. Weil wir nicht nur ein paar Meter voneinander entfernt sind, oder ein paar Kilometer, sondern hunderte; hunderte Kilometer sind wir voneinander entfernt, ich hab fast vier Wochen lang kein einziges Wort gehört von Dir, bis auf ein paar Sätze auf einer Postkarte, und ich weiß nicht, ob ich Dir auch schreiben soll, oder besser nicht, weil Du ja Abstand möchtest. Und das tut weh - all diese Einzelteile tun weh, und zusammen tut's noch viel mehr weh.

Zwar sind da Sätze auf einer Postkarte - also, da sind Sätze, aber hat es denn ausgerechnet eine Postkarte sein müssen? (Ich hab ein schwieriges Verhältnis zu Postkarten. Eine Postkarte hat mein Leben gerettet. Eine Postkarte hat mir gezeigt, dass ich nicht genug für sie bin. Und dass ich nie genug sein werde, auch nicht in meinem Leben 2.0 - Postkarten sind das Symbol für Ambivalenz schlecht hin. Wenn ich mal Lust habe, ausgiebig zu weinen, lese ich mir Postkarten durch. Dann kann ich so richtig schön meiner Vergangenheit nachtrauern. Und jetzt stellt eine Postkarte mir Zukunft in Aussicht? Am. Bi. Va. Lenz.)

Sogar die beiden Postkarten-Songs, die ich kenne, könnten nicht gegensätzlicher sein. Hier ist einer davon. (Der andere: Zebrahead - Postcards From Hell. Der Vollständigkeit halber.)


Jetzt zum Inhalt, was? Oder zu Füßen, in Türen? Mal wieder? Dein Fuß, in meiner Tür, und ich wünschte, ich könnte so fest zu ziehen, weil es gefährlich ist, Dich zu brauchen; weil es gefährlich ist, überhaupt eine andere Person zu brauchen. (Aber. Mich alleine zu lassen mit mir selbst ist auch gefährlich; ich brauche Dich: es ist nicht nur schöner mit Dir, sondern auch einfacher. Manchmal komme ich mir selbstsüchtig vor. Und dann lese ich sowas.)

"Ich bin froh, dass Du Teil meines Lebens bist." Hä? Was?? Wie??? Das muss ein Tippfehler sein. Ich meine, ein Rechtschreibfehler. Ich meine: ein Fehler in der Grammatik, falsche Zeitform gewählt. "Ich bin froh, dass Du Teil meines Lebens warst" klingt viel passender; jetzt hättest Du doch die einmalige Chance, mich loszuwerden. "Ich bin froh, dass Du kein Teil meines Lebens mehr bist." (Okay, das ist zu krass, selbst für meine Verhältnisse. "Sie können sich nicht vorstellen, dass andere Personen sich für Sie interessieren" meinte mein Therapeut letztens zu mir, und damit hat er ganz Recht. Und nun ist das hier mehr als nur: Interesse.)

Aber: was zum Teufel ist das hier denn? Also, ich könnte jetzt vier Jahre Revue passieren lassen und daraus Schlussfolgerungen ziehen. Ich könnte es auch runterbrechen auf das eine Wort, das mein Therapeut dafür verwendet hat - oder besser noch auf das Wort, das sie dafür verwendet hat: Seelenverwandte, aber ich weiß nicht mehr, was das bedeutet; meine Vorstellung davon liegt in Scherben. Ich weiß nicht, ob Du eine Ahnung davon hast. Eigentlich spielt das auch keine Rolle. Du hast auf jeden Fall Worte dafür gefunden; Worte mit denen ich nicht so sehr auf Kriegsfuß stehe wie mit denen auf Deiner Karte. 

Doch immer noch hänge ich zwischen den Zeilen jetzt. 

Zwischen den Kapiteln; unseren Kapiteln. In diesem jetzt geht es um mich ganz alleine, und der Inhalt überfordert mich. Das Leben überfordert mich. Ich hab's schon reduziert auf: Existenz und selbst das erscheint mir ein Ding der Unmöglichkeit manchmal. Fühlt sich nicht gut an, Kollateralschaden zu sein, denn mehr ist Dein Abstand brauchen im Grunde ja nicht. Du brauchst keinen Abstand von m i r. Nur von etwas, dessen Teil ich nun einmal bin. (Und bleiben werde. Mit Montag, und allem was zu ihm gehört.) Fühlt sich nicht gut an, dieses schlechte Gewissen, weil ich etwas bekomme, das [Name] verwehrt bleibt. Fühlt sich nicht gut an, diese Distanz, und dieses Schweigen, und das Nicht-Wissen. Manchmal weiß ich nicht mal mehr, was ich denn nun eigentlich will, von Dir. Das geht dann nicht konform mit meinen Wünschen - dass ich vielleicht auch etwas Abstand vertragen könnte, nur um mir zu beweisen, dass ich von Dir nicht so schrecklich abhängig bin. Natürlich könnte ich das auch alleine.

Wenn man alles richtig macht, braucht man den Wendepunkt schließlich nur ein Mal -

Sonntag, 13. Juli 2025

Missing Limbs

Oh but worry not
The blessings rain on battles in the heaven's arms
And my polite advances won't last for long
The eager apprehension is wearing off

I'd give anything
To balance your conviction with certainty
To fall asleep without you lying next to me
To sever my connection with everything

'Cause it still makes my blood run cold
To remember what I did before
The stories that you never told to me

And it still makes my blood run thin
To remember what you are to him
And I'll live like I've got missing limbs for you

Sleep Token - Missing Limbs