Sonntag, 21. April 2024

too late

Ich schlage die Augen auf und weiß ein paar Momente lang nicht, wo ich bin. Weiß nur, dass sie gerade noch in der Tür stand; jetzt ist niemand mehr an dieser Stelle, und alles daran ist falsch. Mich trifft die Erkenntnis, dass sie auch nicht in der Küche mit dem Frühstück auf mich warten wird: Ich bin alleine hier, in einer Wohnung mit viel zu weißen Wänden; ich bin alleine hier, seit fast 13 Jahren. Es sind noch 6 Tage - ich habe das schon oft getan, ich kann es wieder tun - und ich wünschte, dass die ganze verdammte Welt einfach verschwinden würde. [Ich wünschte auch, dass ich mich betrinken könnte, aber es ist 16:36 Uhr und das geht doch nicht.] Ich bin müde. Ich kann meine Gefühle nicht zulassen. Mein Therapeut regt mich auf. Sie fehlt mir. Ich will nie wieder das Haus verlassen. Rell ist das einzige in meinem Leben, das nicht so entsetzlich kompliziert ist. Liebe ängstigt mich zu Tode. Ich möchte irgendwas kaputt machen. Ich kann das mit Cheza nicht so stehenlassen; möchte mich bei ihr entschuldigen, aber ich will sie nicht anrufen. Ich "muss" bald für ein paar Tage in mein "altes Leben" zurück kehren und alles daran widerstrebt mir. Ich weiß es doch auch nicht.

And I don't need no time
Lost somewhere in this great divide
Taken by chance and racing here instead
And I don't need no time
With shadows cast from fading lights
Taken by chance and racing here instead
Antimatter - Too Late

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