Freitag, 24. Juni 2022

Auferstehung

Ich habe kein Schwert sage ich zu ihr und meine es metaphorisch. Genauso wie ich nun keinen Hammer habe; ich schlage die Nägel mit bloßen Händen in den Sarg. Meine Fluchtimpulse liegen da drin, seit Tagen, und verrecken nicht. Stattdessen kratzen sie mit ihren Fingern am Holz, aber ich kann sie unter. Keinen. Umständen. Rauslassen. Wer weiß, wo ich mich dann wiederfinde - besser: ich weiß genau, wo ich mich dann n i c h t wiederfinden werde; sie hat auch blutige Hände und es gefällt mir so. Da sind Versenkungen, aus denen ich stundenlang nicht mehr auftauchen möchte, und schon seit dem ersten Mal bin ich kein Mensch mehr, weil ich ihr noch immer in die Augen schauen kann. Ganz ehrlich, am Liebsten würde ich niemals wieder woanders hinsehen. Ganz ehrlich, am Liebsten würde ich... Und doch wird's so kommen, wie's schon unzählige Male kam (darf nicht zugeben, dass ich ganz genau weiß wie.oft.schon): kaputte Worte im Hals, kaputte Herzen in der Brust, und ein Haufen Geheimnisse, unangetastet, so wie ich es zu keinem Zeitpunkt war. Dafür, dass ich mich in die Höhle der Löwin begebe, komme ich viel zu unbeschadet wieder daraus hervor; zerbrochen auf die falsche Art und Weise.

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