Sonntag, 12. Dezember 2021

and i fall into a hole, and i can take no more

I see the doors that I can't open
Adding locks from time to time
When it opens something blocks me
And I'm asking myself why?

Die Zeit, die ich damit zubringe, auf den blinkenden Cursor zu starren, lässt vermuten, dass ich eine Schreibblockade habe. Vielleicht stimmt das; ich bin aber nicht nur schreibblockiert. Ich habe das Gefühl, als seien die Worte blockiert, ganz egal auf welche Weise ich versuche, sie rauszulassen. Sei es eine WhatsApp-Nachricht, ein Telefonat, oder eine simple Unterhaltung mit den Kollegen auf der Arbeit. Wobei Letzteres noch über die Bühne gebracht werden kann. Obwohl - oder vielleicht gerade weil - es sich dabei um Smalltalk handelt. Das hat auch nichts mehr damit zu tun, dass ich nun mal eben einen Sprechberuf habe und mich am Ende eines Arbeitstages manchmal selbst nicht mehr reden hören kann.

Es hat damit zu tun, dass ich die Türen nicht öffnen kann. Anfangs "darf" ich einen flüchtigen Blick riskieren: da ist die Trauma-Tür, die Dezember-Tür, hinter der sich die Weihnachts- und die Cheza-Tür verbergen. Dann ist da noch eine separate Cheza-Tür - das ist die direkt neben der Depressions- und Suizidalitäts-Tür. Wenn mir bewusst wird, welche Inhalte sich dahinter verbergen, beschließe ich die Türen auf gar keinen Fall zu öffnen, sondern lieber noch ein zusätzliches Schloss daran anzubringen. Nur leider habe ich da kein Mitspracherecht. Denn kaum nähere ich mich, werde ich von dem Dahinter wie von einer Flutwelle überrollt. Ich kämpfe mich dann an die Oberfläche und versuche, den Kopf über Wasser zu halten. Sobald ich wieder Land sehen kann, versuche ich mir einen ruhigen Moment zu nehmen, um mir anzuschauen, was genau sich hinter der Tür verbirgt, um im besten Fall Lösungen zu finden, damit mir das Thema nicht immer wieder um die Ohren fliegt - und dann geht das blöde Teil nicht auf. Ich finde einfach keinen Zugang. Ausgerecht jetzt, wo ich wirklich gerne... nein, wo es notwendig wäre, das Dahinter zu betreten, klemmt das verdammte Schloss. Ich stehe wie ein Idiot davor, immer noch mit tropfnasser Kleidung.

Mir ist bewusst, dass es irgendwo auch eine Zukunfts-Tür gibt, aber ich weiß nicht, an welcher Stelle die sich befindet - nicht mal an welchem Ort ich danach suchen sollte. Die letzten Türen, durch die ich gestolpert gegangen bin, haben dann nämlich doch wieder in die Vergangenheit geführt. Aber irgendwo muss es mehr geben als Vergangenheit - rede ich mir ein. Weil ich genau weiß dass ich es nicht ertrage, mich wieder und wieder und wieder so zu fühlen.

What's behind the door I wonder
Must be brighter than my past
Will I feel a little different
When I take myself across?
Infected Mushroom - In Front Of Me

1 Kommentar:

  1. Hey,
    fühl ich, das mit dem blockiert sein.
    Worte finden. Obwohl der Kopf oft fast berstet, vielleicht auch deswegen. Zu viel Salat im Kopf. Manchmal ist da auch nur eine Stumpfheit, die erschreckend ist aber dann auch wieder angenehmer als der berstende Salat.
    ((Werbung: jetzt nur 2,99 gemischter, berstender Salat mit Oliven und Schafskäse ... flüsternde Stimme: im Kühlregal))
    Sorry.

    Ich hoffe es wird besser, alles.

    Deine Schreibblockade ist hier jedenfalls recht ergiebig, das ist schön.

    Liebe Grüße,
    Silver


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