Dienstag, 16. Januar 2024

alternative: weltuntergang

ich hatte mir schon fast glaubhaft eingeredet, sie sei mir egal geworden, nur weil ich nicht mehr so an ihr klebe, so als sei ich im winter mit der zunge an einer laterne fest gefroren. dann ist gestern abend passiert; ist ein orangefarbener zettel mit meinem namen drauf passiert, und mit schrecken habe ich realisiert, dass jede alternative einem weltuntergang gleich gekommen wäre. dann ist gestern nacht passiert; sind meine träume passiert, und ich bin weinend aufgewacht, weil sie mich nicht mehr wollte. und dann ist heute vormittag passiert; ist dieses gespräch passiert, das ich gar nicht in worte fassen kann - kann nicht in worte fassen, wie sie mich angesehen hat, so als sei ich kein trümmerhaufen, sondern wertvoll. zu jedem anderen zeitpunkt hätte ich mehr mehr mehr gewollt, aber dadurch, dass wir uns viel öfter sehen als früher, komme ich mir vielleicht auch nicht mehr so schrecklich bedürftig vor. (außerdem habe ich inzwischen ja auch einen therapeuten. und meinen someone. vielleicht klammere ich mich deswegen nicht mehr so sehr an sie. das ist gut zu wissen, für mich. für sie vielleicht auch, auch wenn sie das eigentlich nie gestört hat.) sie ist auch immer noch die person, die ich weinend anrufe, und das stört sie auch nicht. und irgendwann werde ich die worte finden, die ausdrücken, wie dankbar ich ihr eigentlich für all das bin. 

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